Allnatura Bettenfachgeschäft | Heubach

    Referenz: Neubau | Gewerbebau

    Ökologie als Leitprinzip

    Allnatura hat sich als Versandhandel für ökologische Massivholzmöbel einen Namen gemacht und wurde für seine Produkte schon mehrfach durch Stiftung Warentest und Öko-Test ausgezeichnet. Beim Bau des eigenen Bettenfachgeschäftes in Heubach legte das Unternehmen daher großen Wert auf ökologische Baustoffe und ein nachhaltiges Energiekonzept. Geschäftsführer Felix Olle drückt es so aus: „Wer ein ganz und gar natürliches Produkt anbietet, der muss dies auch vorleben.“

    Nachhaltiger Holzbau

    Felix Olle: „Wir achten darauf, dass alle Hölzer für unsere Massivholzmöbel ökologisch sinnvoll gewonnen, verarbeitet und eingesetzt werden. Natürlich war uns daher wichtig, dass das neue Gebäude ebenfalls genau dieser Prämisse entspricht.“ So ist der gesamte Gebäudekomplex in moderner Holzbauweise errichtet.

    In der Energiebilanz ist Holz sparsamer als Stahl, Beton und Ziegel, denn innerhalb des Lebenszyklus dieses Gebäudes wächst die verarbeitete Holzmenge durch kontrollierte Nachforstung bis zu zweimal wieder nach. Darüber hinaus bindet jede Tonne Holz dauerhaft rund eine Tonne CO2 und nach der Nutzung können aus dem verbauten Holz mindestens vier neue Einfamilienhäuser gebaut werden. Insbesondere die großen Brettschichtholzelemente lassen sich einfach in eine neue Planung einbringen und wiederverwenden.

    Energieeinsparkonzept

    Das Energiekonzept stammt von der Firma WALTER Konzept Energie aus Ellwangen-Killingen. Das erklärte Ziel war, möglichst ohne fossile Energien auszukommen und den gesamten thermischen und elektrischen Energiebedarf des Gebäudes durch erneuerbare Energien zu decken. Gleichzeitig sollte der Komfort bei der Gebäudenutzung nicht zu kurz kommen. Die Umsetzung erfolgt über Geothermie, PV-Anlagen, Beschattung, Wärmerückgewinnung und Klimadecken.

    Geothermie für effizientere Heizung und passive Kühlung

    Das Gebäude hat einen Heizenergiebedarf von ca. 113.000 kWh/a. Um diesen Energiebedarf möglichst umweltfreundlich und energieautark zu decken, wurden im Parkplatzbereich acht Geothermie-U-Sonden mit jeweils rund 120 Meter Bohrtiefe installiert. Die darin zirkulierende Sole nimmt thermische Energie aus dem Erdreich auf und transportiert sie zur Wärmepumpe. So steht in der Heizperiode 2–12 °C warme Sole zur Verfügung, wodurch die Wärmepumpe den Wasservorlauf weniger aufheizen muss. Im Sommer kommt die Sole mit 8–15 °C aus der Erde und ermöglicht eine passive Kühlung – in der Regel muss die Wärmepumpe also keine zusätzliche Kälte erzeugen.

    Größtmögliche Autarkie durch drei PV-Anlagen

    Der Strombedarf liegt inklusive Wärmepumpe bei ca. 124.000 kWh/a und wird zu einem großen Teil durch die hauseigene Photovoltaik gedeckt. Insgesamt wurden 129 kWp installiert, die sich aus drei separaten PV-Anlagen generieren:

    1. Die Anlage auf dem Hauptdach erwirtschaftet rund 73 kWp und verteilt diesen Ertrag durch ihre Ausrichtung nach Osten und Westen über den gesamten Tag. Dadurch genügt schon ein Batteriespeicher von 24 kWh Nutzkapazität, um einen Großteil der überschüssigen Energie bis zum späteren Eigenverbrauch zu puffern.

    2. Die zweite Anlage befindet sich auf dem Dach des Carports und speist mit rund 35 kWp unter anderem eine Ladestation für Elektrofahrzeuge.

    3. Die dritte Anlage ist eine südseitige Energiefassade am Hauptgebäude. Sie liefert rund 21 kWp und soll vor allem den winterlichen Betrieb der Wärmepumpe gewährleisten. Denn während Schnee, Eis und ein flacher Sonneneinfall den Ertrag der Dachanlagen einschränken, produziert die nach Süden ausgerichtete Energiefassade noch immer genug Strom für die Grundversorgung der Wärmepumpe.

    Zusammen erzeugen die PV-Anlagen jedes Jahr etwa 110.000 kWh Strom. Prognostiziert wurde eine Eigenverbrauchsquote von ca. 57 % und eine ebenso hohe Autarkiequote von 58 %. Im Vergleich zur konventionellen Energiebeschaffung reduzieren sich die Energiekosten langfristig um über 70 %.

    Akustisch wirksame Klimadecken

    Die Heizung und Kühlung erfolgt durch vollflächige Klimadecken. Das senkt den Heizwärmebedarf um rund 30 % und nutzt die Kälte der Geothermie optimal für einen größtenteils passiven Kühlbetrieb. Gerade bei den großen Ausstellungsräumen des Bettenfachgeschäftes macht es sich energetisch bezahlt, nicht das gesamte Luftvolumen, sondern direkt die Hüllflächen zu temperieren. Nicht zuletzt, weil es die Lüftungsverluste minimiert. Darüber hinaus erzeugt der konvektionsfreie Betrieb sehr behagliche Räume ohne Luft-Staub-Walze oder kalte Zugluft. Zur Optimierung der Raumakustik ist das Trockenbausystem mit perforierten Gipsfaserplatten beplankt.

    • Objekt: Allnatura Bettenfachgeschäft | Heubach
    • Architekturbüro: Schlosser Holzbau GmbH
    • Energiekonzept: WALTER konzept energie GmbH
    • Baujahr: 2015–2016
    • Raum-K Flex Wärmeleitprofil: 10.638 lfm
    • Aktive Fläche: 1.672 m²
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